Dieses große Risiko bergen Lebensversicherungen!

Fragt man die Statistik, hat jeder deutsche Haushalt zwei Lebensversicherungen. Dabei lohnen sie sich kaum mehr – und bergen entscheidende Nachteile und Risiken!

Statistisch besitzt jeder der 42 Millionen Haushalte in Deutschland zwei kapitalbildende Lebens- und Rentenversicherungen, im Finanzjargon auch „KLV‘s“ abgekürzt. Würde man die vielen Versicherungspolicen, die vor Vertragsablauf – sehr oft mit Verlust – vorzeitig gekündigt werden, mitzählen, wären es noch weit mehr.

Erster Nachteil:

Sehr häufig sind kapitalbildende Lebens- und Rentenversicherungen ebenso wie Bankguthaben mittlerweile ein für die langfristige Vermögensbildung ungeeignetes Finanzprodukt. Aus ökonomischer Sicht handelt es sich bei kapitalbildenden Lebensversicherungen um ein sinnloses „Kuppelprodukt“ aus einer Risikolebensversicherung für den Todesfall und einem Spar- oder Investmentprodukt für die langfristige Vermögensbildung im „Erlebensfall“.

Sinnlos deshalb, weil Sie für den Todesfall auch einfach eine Risikolebensversicherung abschließen können – und das zu einem Bruchteil der monatlichen Lebensversicherungsprämie.

Doch es sprechen noch weitere Nachteile gegen eine kapitalgebundene Lebensversicherung, denn „KLV’s“ werfen nur niedrige oder gar keine Renditen ab!

Zu den unattraktiven Renditen brauchen wir nicht mehr viel zu sagen. Diesen Sachverhalt haben Verbraucherschützer und Wirtschaftswissenschaftler in den vergangenen zehn Jahren tausendfach untersucht und bestätigt.

Viele Kunden merken das, wenn sie den jeweiligen Rückkaufswert ihrer Lebensversicherung den über die Jahre hinweg eingezahlten Beiträgen gegenüberstellen.

Grund für die unattraktiven Renditen sind letztlich u.a. Nebenkosten, die dieses komplexe Finanzprodukt beinhaltet.

Der zweite, vermutlich noch größere – aber in den Finanzmedien erstaunlich selten thematisierte – Nachteil ist das Risiko, das Sie als Versicherungsnehmer in Bezug auf die Versicherungsgesellschaft tragen.

Sollte diese nämlich in wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten, ist es möglich, dass der einzelne Versicherungsnehmer daraus finanzielle Einbußen erleidet, zum Beispiel eine nennenswerte Kürzung seines Auszahlungsanspruches!

Hintergrund dafür ist, dass die Gelder, die der Kunde in eine Lebensversicherung einzahlt, kein „Sondervermögen“ bilden, wie es bei Investmentfonds und ETFs der Fall ist!

Falls die Versicherungsgesellschaft nun in eine finanzielle Schieflage gerät, darf oder muss die Finanzaufsichtsbehörde (BaFin) die Auszahlungsleistungen an einzelne oder alle Versicherten kürzen, um so das Überleben des Versicherungsunternehmens zu gewährleisten.

Von einer strikten, rechtssicheren Trennung des Vermögens der Versicherungsgesellschaft und des Vermögens der Versicherungsnehmer, sprich der Einzahlungen und der Erträge, die damit erzielt wurden, kann also keine Rede sein.

Der Nachteil des Gegenparteirisikos wiegt besonders hoch, weil ein KLV-Vertrag ja typischerweise über mehrere Jahrzehnte läuft und weil die deutsche Lebensversicherungsbranche mittlerweile ohnehin mit gravierenden Strukturproblemen kämpft, die wahrscheinlich in den nächsten Jahren und Jahrzehnten Solvenzprobleme bei einigen Versicherungsgesellschaften verursachen werden.

Auch der dritte Nachteil der Illiquidität, Inflexibilität und Intransparenz von KLV‘s ist offensichtlich. Man kann eine KLRV nicht vorzeitig ohne finanzielle Nachteile zu Cash machen, beispielsweise, wenn Sie eine Immobilie finanzieren möchten oder in eine finanzielle Notlage geraten.

Den steuerlichen Vorteil den die Lebensversicherungen mit Abschlussdatum vor dem 01.01.2005 augenscheinlich hatten, gleichen die oben beschriebenen Nachteile kaum aus. Die steuerlichen Vorzüge, die sie bieten, sind für Policen, die nach 2004 abgeschlossen wurden, inzwischen so gering, dass sie kaum ins Gewicht fallen….. Weiterhin nutzt eine „steuerfreie“ Police nichts, wenn die jährlichen Erträge um 0,5% oder 1% pendeln.

Kapitalbildende Rentenversicherungen – im Unterschied zu den einfacheren Lebensversicherungen – decken das „Langlebigkeitsrisiko“ des Versicherten ab. Also sein (rein finanzielles) Risiko, sehr alt zu werden, da eine solche Leibrentenversicherung ja bis zum Tode zahlt. Das ist natürlich dann, aber auch nur dann attraktiv, wenn man überdurchschnittlich alt wird.

Sollte der Kunde mit der Entwicklung seiner Police unzufrieden sein, kann eine Rückabwicklung (unter der Voraussetzung, dass die Grundlagen für eine mögliche Rückabwicklung gegeben sind) eine lukrative Möglichkeit darstellen, sich von diesem Vertrag zu lösen und die dadurch freigesetzten Mittel mit dem Finanzberater seines Vertrauens in sinnvollere Anlagen zu investieren.